Deutsche Gesellschaft für Ernährung: vom Fleisch-Saulus zum Vegan-Paulus?

Es ist kein Geheimnis, dass ich vegan lebe. Doch eben nicht erst seit gestern sondern schon seit 1978. Im Laufe der Jahrzehnte kriegt man als Veganer so einiges mit, denn gesellschaftlich dreht sich alles irgendwann ums Essen. Und da habe ich auch mitgekriegt wie die DGE, Pudel, Pollmer & Co. sich gegenüber einer vegetarischen bzw. veganen Ernährung positioniert haben. Und das war alles andere als positiv – vorsichtig formuliert. Etwas böswilliger hätte man die DGE und ihre Vertreter als den verlängerten Arm der Fleisch-Milch-Mafia bezeichnen können, so vehement wie zuerst vor einer vegetarischen, dann vor einer veganen Ernährung gewarnt wurde. Immer die selbe Leier: ohne Fleisch und Milchprodukte wäre keine gesunde, vollwertige Ernährung möglich. Noch böswilliger hätte man der DGE einen prinzipienlosen Opportunismus vorwerfen können, der im Rückzugsgefecht gegen die veganen Existenzbeweise gerade immer nur das zugibt, was nicht mehr zu leugnen war. Wurde am Anfang kategorisch jede vegetarische Ernährung abgelehnt, wurde zuerst ovo-lacto zugelassen und nur noch vegan abgelehnt, sukzessive die Fleischempfehlungen runtergeschraubt, dann vegan, ja, aber nicht dauerhaft, dann vegan aber nur für Erwachsene, wenn man die Ernährung ganz genau quasi wissenschaftlich zusammenstellt, dann vegan aber Kinder und Schwangere auf keinen Fall. Letzteres war meines Wissens so der letzte Stand der Lächerlichkeit bei der DGE.
Jetzt soll das aber ganz anders sein. Wurde die DGE zuvor nur von Vegetariern bzw. Veganern und deren Vereinen kritisiert, steht die DGE jetzt aufgrund des kommend propagierten Fleischverzichts in der Kritik. Man könnte es als Fortsetzung dieses opportunistischen Kurses der DGE bezeichnen, aber die Kritiker tun jetzt so als wäre die DGE der vegane Antichrist, der den Leuten schon immer das Fleisch verbieten wollte. Besonders RT DE tut sich da hervor indem sie einen Fleisch-Lobbyisten unkritisch zu Wort kommen lassen der die gleichen Märchen über vegane Ernährung erzählt wie zuvor die DGE. Fleischkonsum scheint neben dem Hochjubeln fossiler Energieträger und Leugnung des menschengemachten Klimawandels durch Treibhausgasemissionen ein weiteres Propagandastandbein von RT DE&Co. zu sein. So kann man sich die unheilige Allianz zwischen einer überzeugten Kommunistin wie Dagmar Henn und der AfD erklären: gemeinsame Feinde erhalten die Freundschaft.
Die Berliner Zeitung berichtet da deutlich gemäßigter. Schließlich gibt die DGE nur Empfehlungen und ein „Gütesiegel“ heraus. Ob und wer sich daran hält war schon immer freiwillig. Von einem quasi „Verbot“ noch weit entfernt. Nur auf die DGE als Lobbyorganisation kann die Fleisch-Milch-Mafia wohl nicht mehr zählen. Daher wohl die Aufregung, jetzt selbst PR für Fleisch und Milch machen zu müssen. Die DGE hat ihre Schuldigkeit getan, die DGE darf gehen. Vor dem Hintergrund, dass die DGE in der Vergangenheit ganz andere Empfehlungen gegeben hat, kann ich mich dem allerdings anschließen: sie war nur eben schon immer institutionell überflüssig – so wie der Verfassungsschutz.

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Monty Python: Loretta darf doch bleiben

Ich hatte die bekannte Loretta-Szene aus dem Monty Python-Film „Das Leben des Brian“ kürzlich als Kommentar unter einer feminismuskritischen Meldung gepostet.
John Cleese (83) der diese Szene mit dem sich 1970 als schwul geoutetet und 1989 verstorbenen Graham Chapman geschrieben hat, arbeitet nun an einer Bühnenversion des Films. Dabei gab es wohl von hochkarätigen, potentiellen Darstellern gegenüber Cleese den Wunsch diese Szene zu streichen. U.a. der (woke) Spiegel berichtete Cleese habe dies getan und zitiert ihn wörtlich „aber nun können wir es nicht machen, weil es Leute verletzen könnte“. Das hat sich nun als dreist gelogen entpuppt, denn Cleese hatte nie die Absicht die Szene zu streichen und sieht sich von den Medien falsch dargestellt. Und der Spiegel war noch so dreist ein wörtliches Zitat daraus zu machen. Naja, wer mittlerweile den Spiegel noch bezahlt liest, dem ist wahrscheinlich eh nicht mehr zu helfen. Hier noch mal die Szene in ihrer ganzen, satirischen Schönheit:

Francis:
Warum redest du nur pausenlos über Frauen, Stan?
Stan/Loretta:
Weil ich eine sein möchte…
Rech:
Was?
Stan/Loretta:
Ich möchte eine Frau sein. Ich möchte, daß ihr… daß ihr mich von jetzt an Loretta nennt.
Rech:
Was?
Stan/Loretta:
Das ist mein Recht als Mann.
Judith:
Ja, aber warum möchtest du Loretta sein, Stan?
Loretta:
Weil ich Babys haben möchte.
Rech:
Was möchtest du haben? Babys???
Loretta:
Jeder Mann hat das Recht, Babys zu haben, wenn er sie haben will.
Rech:
Aber, aber du kannst keine Babys haben.
Loretta:
Unterdrücke mich bitte nicht.
Rech:
Ich unterdrücke dich überhaupt nicht, Stan. Aber du hast keine Mumu. Eine Gebärmutter hast du auch nicht. Wie soll denn das funktionieren? Willst du’s in ’ner Zigarrenkiste aufheben?
Judith:
Warte. Ich habe eine Idee: Nehmen wir an, daß ihr euch darauf einigt, daß er keine Babys bekommen kann, weil er keine Gebärmutter hat, woran niemand schuld ist, nicht mal die Römer, aber daß er das absolute Recht hat Babys zu bekommen.
Francis:
Gute Idee, Judith. Wir kämpfen gegen die Unterdrücker, für dein Recht Babys zu haben, Bruder. hh. Verzeihung. Schwester.
Rech:
Das ist doch aber sinnlos.
Francis:
Was?
Rech:
Es ist vollkommener Blödsinn, für sein Recht, Babys zu bekommen zu kämpfen wenn er keine Babys bekommen kann.
Francis:
Es ist ähm, symbolisch. Für unsere Ringen gegen die Unterdrückung.
Rech:
Symbolisch für sein Ringen gegen die Realität.

Quelle

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Russische Akademie der Wissenschaften entdeckt neue „deutsche“ Physik

Schlimmer geht immer.

Wer hier regelmäßig mitliest der weiß, dass ich in Sachen Treibhauseffekt und menschengemachtem Klimawandel eine ziemlich eindeutige Position habe. Was mich aber nicht hindert mit den falschen Freunden unter den „Klimaschützern“ in loser Folge immer mal wieder abzurechnen, seien es Politiker, Wissenschaftsjournalisten, Klimakleber oder Lobbyisten, denen die Scheinheiligkeit geradezu aus den Knopflöchern quillt.
Ich habe aber auch schon mit den beliebtesten Scheinargumenten der Klimaleugner¹ abgerechnet. Das „Beste“ war bisher, dass der von den Klimawissenschaftlern angeführte Treibhauseffekt dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik widersprechen würde. Dass das noch jemand namhaftes würde toppen können, war bislang jenseits meiner Vorstellung, aber es ist doch geschehen:

Und an allem hat der Mensch natürlich keinerlei Schuld. Die seit der Industrialisierung anhaltend ansteigenden THG-Emissionen der Menschheit sind vollkommen folgenlos.
Am Anfang des Artikels steht noch ein relativierendes „möglicherweise“ was diese Erkenntnisse betrifft, dafür sind Schlagzeile und Schlußfolgerungen um so unzweifelhafter, dass der ganze Hype um Schutz von Ozonschicht und Klima durch Verbot der FCKWs und prospektive Reduzierung aller THG-Emissionen auf netto Null um das Klimaziel von Paris zu erreichen ein einziger „Schwindel“ sei. Es mag ein jeder sich selbst dieses Pamphlet zu Gemüte führen was alles an Konsequenzen daraus ohne Zweifel an der Ausgangstheorie gefordert wird.
Nun ich bin kein Klimawissenschaftler, aber durch mein Studium der Geoökologie meine ich doch eine gewisse naturwissenschaftliche Qualifikation zu haben, zumindest eine kritische Meinung zu so etwas zu haben. Erst mal anschauen was den da so sensationell neu sein soll … aha! da werden ganz neue Fässer alternativer Erklärungen für die Klimaerwärmung aufgemacht (Hervorhebungen von mir):

[…] die neuesten Forschungsergebnisse zu den Auswirkungen der natürlichen Wasserstoffentgasung und des Kaliumisotopenzerfalls auf globale und lokale Klimaprozesse besprochen. Dabei sind sie zu dem Ergebnis gekommen, dass diese dem weltweiten Trend, den Menschen für den Klimawandel verantwortlich zu machen, völlig widersprechen.

Sergei Glasjew, der Vorsitzende des Rates und ein ehemaliger Berater des russischen Präsidenten (so bei RT DE angegeben) auf Telegram wörtlich:

Diskussion zweier wissenschaftlicher Entdeckungen … Hauptursache für die Erwärmung der Ozeane und die Erwärmung der Erde der Entzug des Kaliumisotops aus dem Erdinneren ist. Die Leistung dieses Wärmestroms beiträgt 1 Watt pro Quadratmeter oder ein Viertel des Wärmestroms der Sonnenstrahlung. Dies ist um Größenordnungen größer als der Treibhauseffekt, den die Menschheit mit großem Aufwand und ohne wirklichen Erfolg zu bekämpfen versucht.

weiter Glasjew indirekt zitiert:

Hauptursache für lokale Klimakatastrophen nicht die menschliche Aktivität, sondern die zunehmende Emission von natürlichem Wasserstoff aufgrund der sich verändernden Gravitationskräfte von Mond und Sonne, die Ozonlöcher erzeugen würden.

Glasjew noch mal wörtlich:

Steigende Temperaturen und die Vermischung von Ozon und Wasserstoff sind die Hauptursache für Wald- und Steppenbrände. Dies gilt auch für die jüngsten Brandkatastrophen. Diese Entdeckung widerlegt völlig das Konzept des Montrealer Protokolls, durch dessen Umsetzung ganze Teilbereiche der chemischen Industrie ausgelöscht wurden, ohne dass dies Auswirkungen auf die Größe der Ozonlöcher hatte, die sich lediglich vergrößert haben.

Soweit die halbwegs konkreten wissenschaftlichen Aussagen. Nehmen wir diese doch mal auseinander. Da soll zum einen der „Entzugs“ eines „Kaliumisotops“ aus dem „Erdinnern“ einen Wärmestrom erzeugen, der mit 1 Watt pro m² ein Viertel der Sonneneinstrahlung und um Größenordnungen größer als der Treibhauseffekt sein. Das sei die Hauptursache für die globale Erwärmung.
Etwas nebulös was damit genau gemeint sein könnte, aber ich vermute mal es ist der K40-Zerfall der neben dem Zerfall von Uran, Radium und Thorium dazu beträgt, dass Wärme aus dem Erdinneren kommt und dieses heiß bleibt und nur verzögert abkühlt. Dieser soll 1 W/m² betragen. Laut dem Bundesverband für Geothermie beträgt die natürliche mittlere Wärmestromdichte an der Erdoberfläche lediglich 65 mW/m² also nur 0,065 W/m², also zwei Größenordnungen darunter, wohlwollend ca. 10% des allein durch K40 postulierten Wert.
Das passt schon mal irgendwie nicht zusammen.
Und es soll ein ¼ der Sonneneinstrahlung sein, diese also 4 W/m². Schauen wir mal nach was denn die mittlere Globalstrahlung auf der Erde ist, also was im Schnitt auf der Erde (Geoid, Tag/Nachtseite) ankommt: 239 W/m². Hm, das ist doch ein „bisschen“ mehr als nur 4 W/m². Passt auch nicht zusammen.
Die genannten 1 W/m² sollen auch um Größenordnungen über der globalen Erwärmung durch den Treibhauseffekt liegen. Laut Umweltbundesamt (das sicher nur mit Treibhauseffekt gerechnet hat) liegt dieser aber für das Jahr 2021 bei 3,222 W/m², also das dreifache von 1 W/m². Wenn es diese 1 W/m² wirklich gäbe, wären immer noch 2 W/m² die fehlen.
Nach herkömmlichen Berechnungen liegt die mittlere geothermische Wärmestromdichte gut 5 Größenordnungen unter der mittleren Globalstrahlung und zwei Größenordnungen unter der globalen Erwärmung, sprich vernachlässigbar.
Außerdem: wäre die mittlere Temperatur auf der Erde konstant, dann befände sich die Atmosphäre in einem energetischen Gleichgewicht zwischen Energieeintrag und Abstrahlung. Wäre nur der K40-Zerfall für eine Erwärmung verantwortlich müsste es eine (erhebliche) Zunahme des Wärmeflusses und damit des Zerfalls geben. Wie und warum sollte es diesen geben? Erklärung? Fehlanzeige!
Also da muss man schon mit einfachster Bilanzrechnung mindestens drei ??? hinter der Aussage „Hauptursache K40“ machen.

Aber es wird noch abenteuerlicher: mal davon abgesehen, dass „lokale Klimakatastrophen“ eine ziemlich unglückliche Wortwahl ist, ist der kausale Zusammenhang zwischen einer „natürlichen Wasserstoffentgasung“ (im Verbindung mit Erwärmung), Ozon, Wald-/Steppenbränden und auch noch dem Ozonloch an den Polen vollkommen unklar. Ebenso unklar ist warum das bisherige Modell wonach eine lückenlose Kausalkette von den FCKWs zum stratosphärischen Ozonabbau existiert (wir haben das schon in den 1990ern im Studium en detail durchexerziert) falsch oder nicht signifikant ist. Das „gute“ Ozon in der Stratosphäre hat mit dem „bösen“ Ozon in der bodennahen Troposphäre auch ungefähr soviel gemeinsam wie ein Fisch mit einem Fahrrad. Jeder der ein bisschen Ahnung von Atmosphärenchemie hat weiß das. Hier fehlt es vollkommen.
Und dann soll die natürliche Wasserstoffentgasung auch noch durch „sich verändernden Gravitationskräfte von Mond und Sonne“ ansteigen. Wie und warum bitte sollen sich die Gravitationskräfte von Mond und Sonne verändern? Wundersame Massenzu- oder -abnahme? Dunkle Materie? oder gar die Allgemeine Relativitätstheorie widerlegt?
Fragen über Fragen … und keine Antworten.

So, jetzt meine ganz und gar unwissenschaftliche, weil politische Erklärung warum RAW und RT DE uns diese pseudowissenschaftliche Räuberpistole auftischen. Ich habe ja schon im letzten Beitrag aufgrund des Verbots von Greenpeace in Russland die begründete Vermutung geäußert, dass man in Russland alles sagen und auch eine eigene Meinung haben darf, solange beide mit der Staatsdoktrin der Herrschenden überein stimmen (und sich da nur in Ausmaß und Ausprägung der Repression vom Wertewesten unterscheiden). Und in Russland sind nun mal die Förderung, Verkauf und Nutzung fossiler Energieträger in jeder Hinsicht staatstragend.
Folglich kommen auf RT DE, anti-spiegel, anderweltonline und anderen pro-russischen Medien nur „Petrolheads“ zu Wort, die gegen jede Form THG-freier Energiegewinnung und – nutzung wettern ohne Ende. Dass die dann in Russland auch die „freie“ Meinungsäußerung verwirklicht sehen, verwundert dann nicht. Und offensichtlich scheint sich auch die russische Wissenschaft, deren Aushängeschild die RAW ist, dieser Staatsdoktrin zu beugen. Parallelen zur „Deutschen Physik“, wo sich die Naturgesetze auch der Ideologie zu beugen hatten, drängen sich auf. Polemik wie

Russische Wissenschaftler haben übrigens schon lange auf die Sinnlosigkeit des globalen Krieges gegen den Einfluss der Menschheit auf die Umwelt hingewiesen — eines Krieges, der keine wirklichen Ergebnisse bringt, sondern vielmehr die Wirtschaft und den Wohlstand der Nationen zerstört.

und

„Es [Klimaabkommen von Paris] handelt sich um eine Art ‚Wettrüsten‘, bei dem die Menschheit in einen großen Schwindel hineingezogen wird, dem keine wirklichen wissenschaftlichen Fakten zugrunde liegen“, erklärte Rjasanowa. …
Sie verwies auf weitaus schwerwiegendere Schadstoffe auf unserem Planeten, wie zum Beispiel die Asche aktiver Vulkane, die an einem Tag so viele Schadstoffe, einschließlich Kohlendioxid, ausstoßen könnten wie die gesamte Menschheit in einem Jahr! Was die Gründe für Vereinbarungen wie das Pariser Abkommen anbelangt, so sind einige Wissenschaftler der Meinung, dass ihr Hauptzweck die Kontrolle der Energiewirtschaft der Welt durch bestimmte Akteure ist, um ihnen Einfluss auf die Wirtschaft verschiedener Länder zu verschaffen.

verwundert da nicht mehr, wenn der politische Schwanz mit dem wissenschaftlichen Hund wedelt.
Es passt leider alles ins Bild: Russland ist aufgrund des Wirtschaftskrieges des Wertewestens mehr denn je gezwungen sich mit seinen (fossilen) Bodenschätzen zu finanzieren. Dem hat sich alles unterzuordnen, auch die Wissenschaft und die Wissenschaftler.
Natürlich wird das die pro-russische Seite niemals zugeben, dass sie hier hanebüchene Propaganda betreibt. Im Zweifelsfall sind eben alle Wissenschaftler im Westen von der CIA gekauft. So wie auch behauptet wird, dass das Pariser Klimaabkommen² von Al Gore eingefädelt wurde. Das hat übrigens auch Russland unterzeichnet. Da frage ich mich doch, wenn alles so ganz anders ist, wie es die RAW jetzt behauptet, was haben die russischen Klimawissenschaftler denn bis heute gemacht, dass denen das erst jetzt auffällt, rein zufällig zu einer Zeit wo sich Russland im Krieg mit dem Wertewesten befindet und auf den Verkauf seiner Bodenschätze mehr denn je angewiesen ist. Gibt schon seltsame Zufälle. Das Montrealer Protokoll ist jetzt auch nicht erst seit gestern in Kraft sondern schon vor über 30 Jahren(!), noch in den 1980ern. Was haben die russischen Wissenschaftler in all den Jahren denn gemacht? Däumchen gedreht? Wenn es richtige Wissenschaftler wären und wenn die gängige Theorie der Entstehung des Ozonlochs falsch wäre und wenn das einen so riesigen volkswirtschaftlichen Schaden für Russland nach sich gezogen hätte, dann hätten sie 30 Jahre Zeit gehabt diese Theorie zu testen und zu falsifizieren. Entweder ist es ihnen 30 Jahre lang nicht gelungen oder sie haben es 30 Jahre lang einfach naiv geglaubt. Und jetzt soll der Rest der Wissenschaftswelt ihnen einfach glauben, dass alles ganz anders ist? Am Arsch die Räuber!

¹ eigentlich Leugner des menschengemachten Klimawandels durch anthropogene Treibhausgasemissionen
² das Pariser Klimaabkommen war ein Schwindel, aber nicht in der Hinsicht, dass es den durch THG menschengemachten Klimawandel nicht gäbe, sondern, dass kein Staat der Welt ernsthaft vorhatte und vorhat sich an diese Selbstverpflichtung zu halten, auch die USA genauso wie Russland.

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Wie frei ist ein Leben in Russland?

Es ist kein Geheimnis, dass ich diesen Staat, Deutschland, sehr kritisch sehe und da kommt einem schon mal der Gedanke, wie es denn wäre in einem anderen Land zu leben.
Russland wird in der prowertewestlichen Propaganda durchweg als autokratisch regierter Staat dargestellt in dem Werte wie Freiheit und Demokratie nichts zählen. Viel Mühe, das überzeugend zu belegen gibt sie sich allerdings nicht – z.B. dass man in Russland selbst ein weißes Blatt Papier nicht hochhalten dürfe – was von einem Obrigkeitsstaat, der seine Bürger wie unmündige Kleinkinder behandelt auch nicht anders zu erwarten ist.

Die pro-russische Seite wie anti-spiegel oder RT DE wird dagegen nicht müde zu erklären, dass in Russland alles propper sei und dass die angeblich willkürlichen Verhaftungen oppositioneller Demonstranten nur daran läge, dass diese sich nicht an die Spielregeln in Russland halten würden z.B. weil Demonstrationen auf dem roten Platz als quasi nationalem Heiligtum grundsätzlich verboten seien und dass sich vom Ausland gesteuerte Organisationen als solche registrieren und kennzeichnen müssten, so wie es ein ebengleiches Gesetz in den USA schon seit 1938 gäbe.

Gäbe noch eine Vielzahl von solchen Beispielen pro-wertewestlicher Behauptungen über Russland und entsprechenden pro-russischen Gegendarstellungen. Kann man alles glauben oder eben auch nicht. Festhalten kann man zumindest: die pro-russische Seite geht weit mehr auf die Vorwürfe der wertewestlichen Seite ein und gibt sich deutlich mehr Mühe zu argumentieren und die Vorwürfe zu entkräften. Die pro-wertewestliche Seite dagegen scheint sich auf seine massenmediale Übermacht zu verlassen und dass man etwas eben nur oft und lange genug wiederholen muss um daraus eine Wahrheit zu machen. Die pro-russische Seite sieht angesichts dieser massenmedialen Übermacht im Wertewesten nur ihre Chance bei Leuten wie mir, die ohnehin schon eine kritische Einstellung zum Wertewesten haben, denen man aber eben intellektuell mehr als nur plumpe Propagandaparolen anbieten muss. Die pro-wertewestliche Seite kann auf die Meinung von meiner einer getrost verzichten, denn meiner einer wird nie eine signifikante Stimme geschweigedenn eine Mehrheit in der Bevölkerung sein. Im ersten kalten Krieg war das einzige was man zu hören bekam: „Geh doch nach drüben!“
„Drüben“ ist jetzt wieder Russland und angeblich wollen schon Millionen von Deutschen dahin wieder auswandern. Aber ist Russland wirklich so viel besser wie es die pro-russische Propaganda scheinbar argumentativ überzeugend darstellt? Dass man der pro-wertewestlichen Propaganda nicht glauben kann und ein leichtes Ziel für anderslautende Darstellungen ist: geschenkt! Das bedeutet aber nicht dass die anderslautende Darstellung automatisch richtig ist, insbesondere wenn unliebsame Details verschwiegen werden, die das Bild des „heiligen“ Russlands, das die traditionellen Familienwerte verteidigt und LGBTXYZ, Gendern & Co. in die Schranken weist, trüben könnten. Generell ist es für mich als des Russischen nicht mächtigem und auch sonst mit Russland wenig vertrautem schwer, die Schwachpunkte selbst zu finden, aber wie auf der pro-wertewestlichen Seite ist immer das unfreiwillige Geständnis der eigenen Unzulänglichkeiten am überzeugensten. Ich habe in dem RT DE Artikel

zumindest eine Andeutung davon gefunden, dass in Russland nicht alles so propper ist wie sonst dargestellt.

Noch vorweg zu Greenpeace: ich bin ganz bestimmt kein Freund von Greenpeace. Schon Anfang der 1990er Jahre als ich noch sogen. „Fördermitglied“ bei Greenpeace Deutschland war, wurde mir durch einen Artikel vom SPIEGEL und einen Vortrag des damaligen Geschäftsführers von Greenpeace Deutschland Thilo Bode bei dem ich anwesend war und kritische Fragen gestellt habe, der undemokratische Charakter von Greenpeace deutlich und dass es das „Business“ dieser „Firma“ ist Spenden einzusammeln. Die Umweltaktivitäten sind nur das Marketing dafür. Als ich daraufhin meine Spenden bzw. „Förderbeiträge“ einstellte, bekam ich ein Schreiben der Mitgliedsbeauftragten mit der verwunderten Frage warum ich nicht mehr spenden würde. Auf meine mit kritischen Fragen gespickte Antwort bekam ich dann keine Antwort mehr. Seitdem hat Greenpeace bei mir sämtliches Vertrauen und Glaubwürdigkeit nachhaltig verspielt und beides ist bis heute nicht zurückgekehrt.

Zum Artikel über das Verbot von Greenpeace International in Russland:
Neben den üblichen Vorwürfen der Unterstützung ausländischer Agenten und eines Regimewechsels heißt es dort:

[…] Insbesondere behindere Greenpeace die Umsetzung von Regierungsprogrammen durch Informationskampagnen und Massenaktionen, die nicht mit den Behörden abgestimmt seien. Ziel dieser Aktionen sei es, die öffentliche Meinung negativ zu beeinflussen und die Umsetzung von Infrastruktur- und Energieprojekten, die für das Land von Vorteil sind, zu verhindern, heißt es in der Presseerklärung.

Die Generalstaatsanwaltschaft teilte mit, die Stiftung […] fordere, dass Gesetze zum Nachteil der Gesellschaft und der Bürger geändert werden. […]

Hervorhebungen von mir. Das klingt jetzt nicht unbedingt nach einer pluralistisch freiheitlichen Gesellschaft, wenn Umweltaktivitäten mit den Behörden abgestimmt werden müssen, die Behörden vorgeben was der öffentlichen Meinung zuträglich sei und was nicht, was für das Land von Vorteil sei und was nicht und was Vor- und was Nachteil für Gesellschaft und Bürger sind. Das klingt sehr nach verordneter Staatsdoktrin an der keine Kritik erlaubt ist. Weiter heißt es:

Eine Organisation, deren Aktivitäten für unerwünscht erklärt wurde, ist rechtlich verpflichtet, ihre Arbeit in Russland noch vor der Eintragung in das entsprechende Register einzustellen. Sie wird ebenso in eine Sperrliste der russischen Banken aufgenommen; sämtliche finanziellen[sic] Transaktionen sind in der Folgezeit untersagt und werden von den Banken nicht mehr ausgeführt. Jede Mitarbeit mit für unerwünscht erklärten Strukturen zieht Bußgelder nach sich, das Verbot gilt für russische Staatsangehörige auch im Ausland.

De facto also nicht nur unerwünscht oder nur eine Kennzeichnungspflicht als ausländischer Agent, sondern ein Verbot. Das klingt sehr nach den Methoden der wirtschaftlichen und politischen Verfolgung der außerparlamentarischen Opposition in Deutschland, denen Konten gekündigt werden und deren Wortführer monatelang in Untersuchungshaft gehalten werden.
Wenn man nun weiß, dass Greenpeace der Nutzung fossiler Energieträger sehr kritisch, ja ablehnend gegenüber steht, dies aber das wirtschaftliche Standbein Russlands ist, dann erklärt sich auch warum für RT DE, anti-spiegel, anderweltonline etc. in Russland alles ok ist: dort kommen nur solche Stimmen zu Wort, die die Nutzung fossiler Energieträger super und Windräder und Elektroautos $©ħ€ı߀ finden. Kein Wunder, dass die in Russland „frei“ ihre Meinung äußern können. Scheint also eher so zu sein, dass man in Russland seine Meinung „frei“ äußern kann, solange sie der Staatsdoktrin entspricht. Im Dritten Reich liess es sich übrigens auch ganz gut leben – wenn man kein Jude, Kommunist, Sozialdemokrat u.ä. war oder andere dem Regime missliebige Ansichten hatte.
Im Wertewesten ist es nicht viel anders, die Methoden sind nur etwas subtiler (geworden), aber sobald man eine gewisse Relevanzschwelle in der öffentlichen Meinungsbildung überschritten hat, werden die Mittel auch hierzulande härter und totalitärer bis faschistisch wie man anhand des Umgangs seitens der Staatsmacht und der Massenmedien mit den Protesten gegen die Corona-Politik gesehen hat.
Fazit: das Gras scheint woanders zwar immer grüner, ist aber deswegen nicht unbedingt geniessbarer. Aber mit den einheimischen Gräsern kennt man sich wenigstens aus.

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Staatsterror: Geheimdienst-Chef der Ukraine gibt Morde in Russland zu

RT DE und anti-spiegel.ru haben es schon lange und immer wieder gemeldet, jetzt titelt auch die der pro-russischen Propaganda unverdächtige Berliner Zeitung:

Die Wortwahl ist natürlich noch prowertewestlich milde, angesichts der Ungeheuerlichkeit des Geständnisses des Geheimdienst-Chefs der Ukraine. Aber man kann sich schon fragen ob das nicht Staatsterror an Zivilisten ist. Oder macht der Umstand „Propagandist“ zu sein jemanden zum legitimen Mordziel? Mord ist Mord: die absichtliche, planvolle Tötung aus niederen Beweggründen. Und die ist in allen Rechtsstaaten mit den höchsten Freiheitsstrafen belegt und moralisch verurteilt.

Im Krieg verhält sich das etwas anders. Dort wird zwar auch absichtlich und planvoll getötet, über die Beweggründe wird meist gestritten bzw. beide Seiten reklamieren das moralische Recht einen „gerechten“ Krieg zu führen. Aber in einem offenen Konflikt stehen sich die Kombattanten in einem gewissen ritterlichen Kodex gegenüber. Was nicht darunter fällt gilt als Kriegsverbrechen (so man nicht Krieg auch generell als Verbrechen ansieht) worunter auch das Töten von Zivilisten fällt oder auch das Benutzen von Zivilisten als Schutzschilde oder Geiseln.

Auch beim Partisanenkampf oder Guerillakrieg ist das prinzipiell nicht anders, wobei es bei diesen Formen der asymmetrischen Kriegsführung schon schwieriger wird zwischen Zivilisten und Kombattanten zu unterscheiden, da hier die nominell schwächere Seite aus dem Hinterhalt agiert und sich Zivilisten und zivile Infrastruktur zwecks Tarnung und Versorgung zu Nutze macht. Auch mit der modernen Kriegsführung in der ganze Volkswirtschaften in den Dienst des Krieges gestellt werden und immer mehr aus der Distanz heraus zerstört und getötet wird, wird die Unterscheidung unschärfer. Stichwort: Kollateralschäden, sprich zivile Opfer durch vermeintliche oder tatsächliche Zerstörung von militärisch bedeutsamer Infrastruktur.

Im Gegensatz dazu der Terrorismus, den man als asymmetrischen Krieg nur mit Kriegsverbrechen bezeichnen könnte. Es werden bewußt oder gezielt zivile Todesopfer in Kauf genommen. Eine militärisch sinnvolle Wirkung gibt es nicht mehr. Es werden nur Angst und Schrecken verbreitet und Zivilisten ermordet. Der Begriff „Mord“ passt hier wieder denn die Verbreitung von Angst und Schrecken kann als niederes Motiv gelten.

Wie soll man nun das Geständnis des Geheimdienst-Chefs einordnen? Bei den Opfern der Mordanschläge handelt es sich zweifelsfrei nicht um militärische Kombattanten. Propagandist zu sein macht jemanden nicht zum Kombattanten. Außerdem verbietet es das Kriegsrecht waffen- und wehrlose Kombattanten zu töten wie z.B. Kriegsgefangene, sich ergebende Soldaten oder Sanitäter. Das Töten im Krieg beschränkt sich eigentlich nur auf das Kill him, before he kills you, wobei ähnliche Schranken wie bei der Notwehr gelten, also unmittelbar, gegenwärtig. In sofern ist der Mord an Zivilisten die sich zudem nicht in der unmittelbaren Kampfzone befinden, auch wenn es Propagandisten sind, ziemlich eindeutig nicht vom Kriegsrecht gedeckt und als Terrorismus einzustufen.

Es war übrigens im Dritten Reich nach Beginn des Krieges Teil der Naziideologie sämtliche Juden nicht nur per Definition als Kombattanten, sondern deren bloße Existenz als einen Akt kriegerischer Handlung und unmittelbarer Bedrohung jedes Deutschen einzustufen, was die „Legitimation“ gab sie alle zu ermorden. Eine vergleichbare Erklärung nicht nur alles Russische auszurotten, sondern Russen weltweit töten zu wollen hat der Geheimdienst-Chef auch bereits abgegeben.

Da kann man sich nun mal überlegen in wie fern das Ukrainische Regime Werte wie Freiheit und Demokratie für den Wertewesten verteidigt …

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