Nach den kürzlichen Artikeln mit doch eher negativem Tenor mal wieder ein positives Beispiel für die befriedende Wirkung von (direkter) Demokratie:
Debian stimmt über Init-Systeme ab
Bezeichnend für die Situation ist aber der Kommentar von klopskind am Mo, 9. Dezember 2019 um 12:43
Zur letzten GR zu diesem Thema gab es ja keine Entscheidung (siehe Artikel). Das bedeutet, dass der Konflikt de-facto ungelöst blieb und mit allen Nachteilen wieder auf die Entwicklungsarbeiten zurückübertragen wurde. Es wurde sogesehen erstmal unter den Teppich gekehrt. Das kann nicht lange gut gehen. Das Problem wird wieder zutage treten und sich wieder zuspitzen müssen, was ja auch geschehen ist (elogind). Aber nur eine Entscheidung kann die immer wieder aufkeimenden internen Reibereien tatsächlich schlichten.
Und ich vermute, dass genau das der Beweggrund des DPL war, die Debatte erneut zu führen und mit einem GR zu einer echten Lösung zu führen.
Eine treffende Beschreibung der befriedenden Wirkung von (direkter) Demokratie und dass es nur zu Unfrieden führt, wenn nur debattiert wird, aber nichts (konstruktiv und demokratisch) entschieden wird. Was letztlich nicht nur ein Problem des Debian-Projektes ist, sondern auch ein gesamtgesellschaftliches: das Diskussionsklima wird – auch und gerade im Internet – immer vergifteter, weil nur debattiert wird, es aber realpolitisch für die Diskutanten nichts konstruktiv zu entscheiden gibt. Das spielt den Machthabern und Strippenziehern natürlich in die Hände: solange sich das Volk an den (virtuellen) Stammtischen gegenseitig in die Bappen haut, können die Reichen und Mächtigen in aller Ruhe und Stille weitermachen wie bisher. Wie sagte schon Baron de Lefouet
Reichtum ist die leiseste Sache der Welt.