Der Schweizer Infosperber mausert *doppeldenk* sich bei mir immer mehr zum legitimen Nachfolger von Telepolis. Immer mehr Artikel erscheinen mir interessant und hier erwähnenswert. Allein aus den vergangenen Tagen:
Wirecard-Grossbetrug zeigt Stärke und Schwächen der Medien
Ruf und Börsenkurs von Wirecard liegen im Zuge des Skandals unstrittig am Boden, selbst in der Mainstreampresse. Aber nicht nur Wirecard hat einen Haufen Dreck am Stecken, sondern auch die Helfer von Wirecard wie z.B. der Buchprüfungskonzern Ernst & Young oder die Bafin.
Und damit beginnt eine unrühmliche Rolle der Mainstreammedien, speziell der deutschsprachigen, mit Ausnahme der Financial Times. Der Infosperber deckt ein Presse-Konglomerat auf was sich unter dem Begriff der „dpa-Mafia“ subsummieren lässt. Wenn man wie ich schon seit Jahren direkt beobachtet hat wie heise-online unkritisch dpa-Propagandameldungen gegen Feinstaubmaßnahmen, Elektroautos u.v.m. kolportiert hat, dann wundert einen nichts mehr. Selbst Wikedpedia führt an wie leicht die dpa und damit alle angeschlossenen Mediendienste gleichzuschalten sind. Diese Gleichschaltung ist längst Fakt und der Wirecard-Skandal zeigt wohin dies führt. Selbstkritik ist da natürlich auch jetzt Fehlanzeige. Diese muss von den alternativen Medien kommen. Beim Infosperber mit zunehmender Tendenz, Telepolis abnehmend.
Systemische Parallelen zur derzeitigen Corona-„Berichterstattung“ in den Mainstreammedien sind da sicher nicht zufällig. Und wer immer noch der Systempresse glaubt, dem sollte spätestens das Beispiel Wirecard zeigen wie er flächendeckend mit Propaganda überzogen wird – sofern jemand rationalen Argumenten überhaupt zugänglich.
Vor einigen Jahre hatte Telepolis über die „Killing fields“ in Costa Rica berichtet. Seitdem habe ich keine Ananas mehr gekauft, weil praktisch alle von dort kommen. Auch hier setzt der Infosperber die Tradition fort:
Orangenpflücker arbeiten sich krumm für einen Hungerlohn. Ich werde den billigen O-Saft im Discounter-Regal in Zukunft sicher auch mit anderen Augen sehen und den Apfelsaft aus meinen eigenen, selbstgeschüttelten Äpfeln noch mehr wertschätzen.
Beim Thema „Helmpflicht für Radfahrer“ kochen die Emotionen normalerweise sofort hoch. Wenn es bei Telepolis mal zur Sprache kommt, ist der Schlagabtausch im Forum zum Artikel so sicher wie beim Thema Vegan, Deutsche Bahn, Klimawandel, Corona oder eben das sprichwörtliche Amen in der Kirche. Vollkommen unaufgeregt, dafür hochinformativ kommt der Infosperber-Artikel von Felix Schindler daher:
Helmpflicht mit Nebenwirkungen
Bezeichnend für eine unvoreigenommene Analyse ist die Tatsache, dass der Autor selbst Helmträger ist, aber zu dem Fazit kommt, dass eine Helmpflicht eher kontroproduktiv ist, und das mit einer erstaunlichen Argumentationsline, die ich in bisherigen Debatten vermisst habe. Die NZZ bekommt nebenbei auch wieder ihr Fett weg.
Vielleicht ist es ja eine typische, durch die (direkte) Demokratie bedingte Schweizer Eigenschaft, dass man sachorientierter debattiert (es könnte ja mal ein Volksentscheid dazu stattfinden, wo man argumentativ überzeugen muss und dem argumentativen Schaumschläger an der Urne die Entlarvung droht) und bereit ist vom persönlichen Verhalten zu abstrahieren und auch die andere Seite zu verstehen.
Auch hier wieder Paralleln zur staatlichen Repression in Sachen Corona.
Hallo
Ich selber bin E-Fahrad fahrer und nutze einen Integralhelm aus folgender Überlegung.
In der Schweiz ist es für Mofafahrer pflicht, einen Helm zu tragen. Die Mofas fahren so 30km/h. Mein E-Bike macht 50% mehr speed, also bis 45km/h. Nun, wenn ich mit der Geschwindigkeit auf der Strasse umfalle und genau auf die Bordsteinkannte.. ne, da ist mir das doof-Aussehen scheissegal. Und eine Sonnenbrille hab ich auch noch miteingebaut…
Grüsse
rog_NB