Öffentlich-schrecklicher Schundfunk des Tages: NDR

Der Vorfall zeigt exemplarische ein strukturelles Defizit bei den öffentlich-rechtlichen Sendern auf: Es gibt keine „innere Pressefreiheit“. Anders als bei unabhängigen Medien ist nicht der Chefredakteur ultimativ für die Einhaltung der journalistischen Standards verantwortlich. Der Intendant ist „programmverantwortlich“ und bestimmt letztinstanzlich gleichzeitig über die journalistischen Inhalte und die disziplinarischen und verwaltungstechnischen Angelegenheiten. Eine „Brandmauer“ zwischen der Redaktion und anderen Interessen existiert nicht. Wenn, wie im NDR-Skandal entschieden wird, einen Vorfall unter den Teppich zu kehren, sind die Journalisten machtlos. Schließlich wird der Intendant vom Rundfunkrat gewählt – also unter anderem von jenen Politikern, über deren mögliche Machenschaften die Sender eigentlich kritisch zu berichten hätten.

Tja, was soll man dazu noch sagen? Das sagt eigentlich alles über den Zustand der viel gepriesenen „Unabhängigkeit“ unserer privilegiert zwangsgebührenfinanzierten Sender in Deutschland aus.
Und, ja, man muss die journalistischen Perlen bei der Berliner Zeitung auch mit der Lupe suchen, denn an anderer Stelle bekommt man sowas serviert:

Deutschland ist trotz der Bemühungen um eine Reduzierung vor allem seit Kriegsbeginn noch immer abhängig von russischen Energieimporten.

In einem Arbeitszeugnis für die deutsche Energiepolitik der letzten Jahre und Jahrzehnte würde stehen „hat sich nach Kräften bemüht“. Kann natürlich sein, dass ich hier im Artikel die Ironie übersehen habe, aber das ist eigentlich eher weniger anzunehmen.

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